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Ergebnisse / Analysen


Schwarz (Franz) hat bei Spielstand 4:3 auf 5 Punkte im Crawfordspiel gegen Rot (Peter) die Wahl zwischen Bigplay oder sicherem Spiel.





Schwarz ist sich bewußt, er darf nicht gammon verlieren, da er damit das Match abgeben würde. Schwarz hat die Wahl zwischen 13/7 23/20 und dem offenen Schlagen 13/4*.

Die 4-ply Analyse zeigt, dass Schwarz das "Big-Play" mit Zug 1 bevorzugen müsste, auch wenn Schwarz damit statt 21,5 % nun 25,3 % Gammonverluste hinnehmen muss. Immerhin gewinnt er die Partie nun statt mit 37 % mit 47,6 % und es geht Schwarz schließlich um einen einfachen Sieg.
   
   


Wegen des Matchstandes bedeutet das für Schwarz, dass er mit Zug 1 das Match mit 10,6 % öfters gewinnt, als mit Zug 2 der Analyse (siehe links). Gleichfalls verliert er aber das Match mit 3,8 % mehr - das sind die zusätzlichen Gammonwerte, welche Rot durch die offensive Variante (Zug 1) bekommt. Unter dem Strich gewinnt Zug 1 das Match damit 6,8 % öfter als Zug 2 (10,6 - 3,8). Schwarz müsste daher eigentlich auch 6,8 % auf das Match verlieren, oder?

Mit Zug 1 gibt es - die Backgammons einmal weggelassen 52,4 - 25,3 = 27,10 % einfache Siege für Rot. Mit Zug 2  wären dies 63 - 21,5 = 41,5 % einfache Siege für Rot. Durch diese Sequenzen, in welche Schwarz zwar verliert, aber doch noch bei 50 % Matchgewinnchancen landet, verringert sich die Auswirkung auf das Match von 6,8 % auf 3,42 %.

 
   
 
 
Wie erkennt man "over the board", dass Schwarz mit Zug 1 so viel mehr einfache Gewinne hat als mit Zug 2 ?

Wenn man die roten Treffer nach erfolgtem Zug 1 zählt, stellt man fest, dass Rot nicht Favorit wäre, zu treffen. Ferner stellt man fest, dass Schwarz - wenn er nicht getroffen wird - im Anschluss sehr wohl Favorit wäre, seinen Viererpunkt zu schließen. Schlägt Schwarz nicht, droht seinem Stein im roten Heimfeld der Angriff, was in der nächsten Abbildung gut sichtbar wird.

 
   
   
Hier die Situation nach Zug 2, wenn Schwarz nicht selbst offen angegriffen hat. Rot hat nun seinerseits übermäßig viele Angriffswürfe auf den schwarzen Blot auf dem roten Fünferpunkt. Schwarz wäre dann in der Folge nicht Favorit auf dem roten Fünferpunkt einsetzten und schlagen zu können. Rot dagegen aber wäre dann Favorit, seinen Fünferpunkt zu schließen. Schwarz droht damit durchaus der Ausschluss. Es sind vergleichbare Überlegungen für Rot, wie sie beim Wurf von Schwarz zuvor anstanden.

 
   
   
Tatsächlich getraute sich Schwarz aus Furcht vor einem Gammonverlust und damit einhergehendem Matchverlust nicht, offen zu schlagen und zog Zug 2. Rot traute sich - trotz der Möglichkeit dazu - ebenfalls nicht, den schwarzen Stein auf P5 offen anzugreifen, was sich für ihn mit Blick auf den Verlust an Matchgewinnen deutlicher auswirkte als der ähnliche Fehler von Schwarz zuvor. Dies deswegen, weil Rot einen Gammonverlust nicht zu befürchten hat. Wenn er verliert, gleich wie - dann ist das Match zu Ende. Er muss seinen Focus nur auf den Zug ausrichten, der die höchsten einfachen Gewinne für die Partie hergibt, während Schwarz noch abwägen sollte - da er schließlich im Match bliebe, wenn er einen Gammonverlust vermeiden kann.

Nachdem Schwarz auf dem roten Fünferpunkt unbekümmert überleben durfte, konnte Schwarz dann mit seinem Einzelstein von dort verschwinden und seinen Vorteil im Rennen in einen Matchgewinn umsetzen.

Dennoch war die Partie hart umkämpft, als Schwarz z.B. 2:1 in Führung liegend, beinahe auf der 2 doppelt verloren hätte und nur ein nicht gewürfelter finaler Pasch im Auswürfeln den Matchsieg von Peter verhindern konnte.

 


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